Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Social-Media-Plattformen treffen täglich Millionen von Moderationsentscheidungen – sie löschen Inhalte, schränken Konten ein oder lassen gemeldete Beiträge online. User Rights, eine unabhängige, nach dem Digital Services Act (DSA) zertifizierte Streitbeilegungsstelle, hilft Betroffenen und Organisationen, solche Entscheidungen überprüfen zu lassen. Unabhängig, transparent und kostenfrei.

In den folgenden FAQ finden Sie Antworten auf häufige Fragen rund um das Verfahren, die Voraussetzungen und den Ablauf einer Beschwerde.

Bevor Sie einen Fall einreichen

Kontobeschränkungen

Deaktivierung eines Social-Media-Kontos
Vorübergehende oder dauerhafte Einschränkung von Kontofunktionen

Entfernung oder Veränderung von Inhalten

Entfernung von Social-Media-Inhalten (z. B. Beiträge, Kommentare, Links, Seiten oder Gruppen)
Entfernung aus Gruppen- oder Seitenempfehlungen
Entfernung externer Links
Entfernung von Inhalten aus Empfehlungen oder Feeds
Unkenntlichmachen, Verbergen oder Einschränken der Sichtbarkeit von Inhalten
Kennzeichnung oder Markierung von Inhalten

Einschränkungen der Sichtbarkeit und Reichweite

Begrenzung der Reichweite von Inhalten, Seiten oder Gruppen
Einschränkung der Sichtbarkeit (z. B. während einer Live-Übertragung)
Einschränkung der Sichtbarkeit von Kommentaren
Begrenzung von Inhalts- oder Profil-Empfehlungen
Einschränkung, ein Konto Personen außerhalb der Plattform zu empfehlen

Einschränkungen bei Monetarisierung und Werbung

Ausschluss von Monetarisierungsfunktionen
Vorübergehende oder dauerhafte Einschränkung der Monetarisierung
Einschränkungen der Möglichkeit, Anzeigen zu schalten

Zeitlich befristete Veröffentlichungsbeschränkungen

Vorübergehende Einschränkung (1-30 Tage) bei der Erstellung von Inhalten
Vorübergehende Einschränkung beim Veröffentlichen von Links
Einschränkung bestimmter Funktionen während einer Überprüfungsphase
Einschränkung von Live-Funktionen

Kontoübernahme durch Hacking: Wenn jemand Ihr Konto gehackt hat, handelt es sich um ein Sicherheitsproblem – nicht um eine Moderationsmaßnahme. User Rights kann nur bei Moderationsentscheidungen auf Social-Media-Plattformen helfen.
Vergessenes Passwort: Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben, handelt es sich um ein Anmeldeproblem – nicht um eine Moderationsmaßnahme der Plattform.
Einschränkungen bei Direktnachrichten: User Rights prüft keine Fälle, die sich ausschließlich auf Direktnachrichten beziehen. Dazu zählen fragwürdige Inhalte in Direktnachrichten (z. B. beleidigende Kommentare oder unangemessene Bilder).
Einschränkungen aufgrund von "automatisiertem Verhalten", z. B. Spam-Aktivitäten.
Benachrichtigung älter als sechs Monate: Wir können Ihren Fall nicht bearbeiten, wenn Sie die Benachrichtigung der Plattform vor mehr als sechs Monaten erhalten haben.
Plattformrichtlinien oder nationale Gesetzen, die (noch) nicht abgedeckt sind: Eine aktuelle Übersicht der Community-Richtlinien und rechtlichen Bestimmungen, die User Rights überprüft, finden Sie hier.
Plattformen, die User Rights (noch) nicht abgedeckt: Derzeit bearbeitet User Rights Fälle zu Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn und Pinterest. Wenn sich Ihre Beschwerde auf eine andere Plattform bezieht (z. B. YouTube oder X), liegt sie derzeit außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs.
Sprachen, die User Rights (noch) nicht unterstützt: Der eingeschränkte oder gemeldete Inhalt muss in Englisch, Deutsch, Französisch oder Italienisch verfasst sein.

Screenshot der Benachrichtigung der Plattform: Der Screenshot muss eindeutig zeigen, welche Maßnahmen ergriffen wurden (z. B. Entfernung von Inhalten, Sperrung des Kontos), das Datum der Maßnahme sowie den angegebenen Grund. Bitte reichen Sie nur eine Benachrichtigung über eine Moderationsmaßnahme pro Beschwerde ein.
Wenn sich Ihre Beschwerde auf Inhalte oder ein Konto bezieht, das Sie gemeldet haben: Fügen Sie bitte einen Screenshot des betreffenden Inhalts oder des entsprechenden Kontos bei.
Wenn sich jemand als Sie ausgibt: Fügen Sie bitte ein Dokument bei, mit dem wir Ihre Identität überprüfen können (z. B. eine Ausweiskopie).

Diese Unterlagen – zusammen mit Ihrer Erläuterung und zusätzlichen Kontextinformationen – bilden die Grundlage, auf der unsere Streitschlichterinnen und Streitschlichter Ihren Fall bewerten. Sie werden gemeinsam mit den Angaben der Plattform berücksichtigt, um eine unverbindliche Entscheidung zu treffen.

User Rights erhebt keine Gebühren von Einzelpersonen oder Organisationen, die einen Streitfall einreichen.

Unser Schlichtungsverfahren ist für Betroffene und Organisationen somit komplett kostenlos. Die anfallenden Kosten werden von der jeweiligen Social-Media-Plattform getragen, die an dem Verfahren beteiligt ist.

Intern wenden wir eine gestaffelte Gebührenstruktur an, die sich nach der Komplexität des Falls richtet. Diese Gebühren werden jedoch ausschließlich von den Plattformen gezahlt - nicht von Ihnen.

User Rights kann eingeschränkte oder gemeldete Inhalte prüfen, wenn sie in Englisch, Deutsch, Französisch oder Italienisch verfasst sind.

Derzeit bearbeitet User Rights Fälle zu Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn und Pinterest.

Die Plattform-Guidelines umfassen die von jeder Social-Media-Plattform festgelegten Richtlinien, wie z. B. Community-Richtlinien oder -Standards, Empfehlungsrichtlinien (z.B. TikTok's Zulässigkeitsvoraussetzungen für den Für-dich-Feed), Werberichtlinien sowie Richtlinien für Markeninhalte.

Plattform-Guidelines, die User Rights nicht prüfen kann:

"Gewalt gegen Tiere" (Instagram/Facebook) oder "Misshandlung von Tieren” (TikTok)
“Cybersicherheit” (Instagram/Facebook) oder “Plattformsicherheit” (TikTok)
“Verletzung des geistigen Eigentums Dritter” (Instagram/Facebook) oder “Nicht originäre Inhalte und Rechte an geistigem Eigentum” (TikTok)
“Sexueller Missbrauch, Missbrauch und Nacktdarstellung von Kindern” (Instagram/Facebook) oder “Sexueller und körperlicher Missbrauch von Jugendlichen” (TikTok) .In solchen Fällen können Sie sich an spezialisierte Organisationen wie die FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) wenden.
Irreführendes Verhalten

Bitte beachten Sie, dass wir Ihre Beschwerde auch dann nicht bearbeiten können, wenn Sie der Meinung sind, keine dieser Regeln verletzt zu haben.

Wenn eine Social-Media-Plattform im Rahmen ihrer Maßnahme nur auf eine allgemeine Regel verweist, ohne das Thema zu spezifizieren (z. B. "Dieser Beitrag verstößt gegen unsere Community-Standards"), können Sie Ihre Beschwerde trotzdem einreichen. User Rights nimmt anschließend mit der Plattform Kontakt auf, um den Fall weiter zu klären.

Unsere Zertifizierung ermöglicht es uns, Fälle auf Grundlage der folgenden rechtlichen Rahmenwerke zu prüfen und zu bearbeiten:

Deutsches Strafgesetzbuch (StGB) - §§ 86, 86a, 89a, 91, 100a, 111, 126, 129, 129a, 129b, 130, 131, 134, 140, 145d, 166, 185, 186, 187, 188, 189, 201a, 241
Recht der Europäischen Union
Italienisches Strafgesetzbuch (Codice Penale)

Ja.

Wenn Sie Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt sind, können Sie einen Fall im Namen Ihrer Mandantin oder Ihres Mandanten einreichen. In diesem Fall müssen Sie eine Vollmacht vorlegen.
Nach Artikel 86 des Digital Services Act (DSA) haben zivilgesellschaftliche Organisationen das Recht, im Namen von betroffenen Personen Beschwerden gegen Social-Media-Plattformen einzureichen, die gegen den DSA verstoßen. Wenn Sie also eine im Rahmen des DSA anerkannte Nutzerorganisation sind, können Sie Nutzerinnen und Nutzer vertreten und Fälle in ihrem Namen einreichen.

Nein.

Wenn eine Social-Media-Plattform mehrere Maßnahmen gegen Sie ergriffen hat, müssen Sie für jede Maßnahme eine separate Beschwerde einreichen.

Beispiel: Die Plattform hat gestern einen von Ihnen geposteten Kommentar entfernt und heute die Reichweite eines von Ihnen veröffentlichten Videos eingeschränkt. In diesem Fall sollten Sie eine Beschwerde gegen die Entfernung Ihres Kommentars und eine weitere Beschwerde gegen die Einschränkung der Reichweite Ihres Videos einreichen.

Es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Fälle, die Sie einreichen können. Solange Sie für jeden Fall die erforderlichen Unterlagen einreichen und kein missbräuchliches oder wiederholtes Verhalten zeigen, können Sie so viele Fälle einreichen, wie nötig.

Nachdem Sie einen Fall eingereicht haben

Sie erhalten E-Mail-Benachrichtigungen zu jedem Schritt des Verfahrens.

Unser Team prüft Ihre Unterlagen sorgfältig. Wenn Ihr Fall nicht in den Geltungsbereich unserer Zertifizierung fällt, informieren wir Sie per E-Mail und schließen den Fall. Sollten Informationen fehlen oder unvollständig sein, kontaktieren wir Sie ebenfalls per E-Mail, damit Sie die erforderlichen Angaben oder Unterlagen nachreichen können.
Die Plattform hat sieben Tage Zeit, um zusätzliche Informationen einzureichen oder ihre ursprüngliche Moderationsentscheidung aufzuheben. Diese Frist kann auf bis zu 21 Tage verlängert werden. Reagiert die Plattform innerhalb dieser Frist nicht, setzt User Rights die Prüfung auf Grundlage der von Ihnen bereitgestellten Informationen fort – und kann ggf. zu Ihren Gunsten entscheiden.
Unsere Streitschlichterinnen und Streitschlichter treffen innerhalb von 90 Tagen nach Eingang Ihrer Beschwerde eine unverbindliche Entscheidung. In besonders komplexen Fällen kann dieser Zeitraum auf bis zu 180 Tage verlängert werden. Die Entscheidung wird anschließend sowohl an Sie als auch an die Plattform übermittelt. Danach entscheidet die Plattform, ob sie die Entscheidung umsetzt.

Das hängt davon ab, warum die Social-Media-Plattform gegen Sie vorgegangen ist – oder warum Sie Inhalte gemeldet haben.

Wenn die Plattform gegen Sie vorgegangen ist, weil Sie angeblich gegen ihre Community-Standards verstoßen haben, prüft User Rights, ob dieser Verstoß tatsächlich vorliegt. Berührt die Entscheidung der Plattform dabei Grundrechte, untersucht User Rights außerdem, ob die Maßnahme diese Rechte respektiert.
Wenn die Plattform gegen Sie vorgegangen ist, weil Sie angeblich gegen geltendes Recht verstoßen haben, stellt User Rights fest, ob tatsächlich ein Rechtsverstoß vorliegt.
Wenn Sie Inhalte gemeldet haben, weil diese gegen die Community-Standards verstoßen sollen, überprüft User Rights, ob dies zutrifft.
Wenn Sie Inhalte gemeldet haben, weil Sie glauben, dass diese gegen das Gesetz verstoßen, bewertet User Rights, ob der Inhalt tatsächlich rechtswidrig ist.

Bitte beachten Sie, dass User Rights nicht befugt ist, alle Community-Standards von Social-Media-Plattformen oder sämtliche rechtlichen Bestimmungen zu prüfen. Eine Übersicht der Community-Standards und Rechtsvorschriften, die User Rights prüfen kann, finden Sie hier.

Ihr Fall befindet sich weiterhin in Bearbeitung.

Die Überprüfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen - je nach Komplexität des Falls und Reaktion der Plattform. Unsere Streitschlichterinnen und Streitschlichter treffen in der Regel innerhalb von 90 bis 180 Tagen nach Eingang Ihrer Beschwerde eine unabhängige Entscheidung.
Wenn Sie bisher kein Update erhalten haben, bedeutet das lediglich, dass sich Ihr Fall noch in der Prüfung befindet. In der Zwischenzeit müssen Sie keine weiteren Schritte unternehmen oder uns kontaktieren.
Tipp: Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Spam- oder Junk-Mail-Ordner, damit Sie keine E-Mail von uns verpassen.

In manchen Fällen müssen wir zusätzliche Informationen mit der Plattform austauschen. Diese Abstimmungen können mehr Zeit in Anspruch nehmen als ursprünglich geplant, sind jedoch wichtig, damit unsere Streitschlichterinnen und Streitschlichter alle relevanten Fakten sorgfältig prüfen können, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Sie müssen in der Zwischenzeit nichts weiter unternehmen und uns nicht kontaktieren, da dies den Prozess nicht beschleunigen würde.

Wir übermitteln die Entscheidung an die Plattform.

Es liegt dann an der Plattform, den betreffenden Inhalt oder das Konto wiederherzustellen oder zu entfernen. Auch wenn unsere Entscheidungen nicht bindend sind, sind die Plattformen jedoch rechtlich verpflichtet, diese zu prüfen und in gutem Glauben entsprechend zu handeln.

Wenn Ihnen im Rahmen des Verfahrens angemessene Kosten entstanden sind – etwa Anwaltsgebühren oder damit verbundene Ausgaben –, ist die Plattform verpflichtet, diese zu erstatten, sobald der Streitfall zu Ihren Gunsten entschieden wurde.

Wir übermitteln die Entscheidung an die Plattform.

In diesem Fall ist die Plattform nicht verpflichtet, weitere Maßnahmen zu ergreifen, und die ursprüngliche Entscheidung bleibt bestehen.

Auch wenn das Ergebnis nicht zu Ihren Gunsten ausfällt, entstehen Ihnen keine Gebühren oder Kosten im Zusammenhang mit dem Schlichtungsverfahren.

Vielleicht.

Auch wenn unsere Entscheidung zu Ihren Gunsten ausfällt, können wir nicht garantieren, dass die Plattform den Inhalt oder das Konto wiederherstellt – die endgültige Entscheidung liegt bei der Plattform.

Worauf Sie sich jedoch verlassen können: Unser Team aus erfahrenen Streitschlichterinnen und Streitschlichtern berücksichtigt Ihre Argumente ebenso sorgfältig wie die der Plattform, bevor es eine faire und unabhängige Entscheidung trifft.

Vielleicht.

Auch wenn unsere Entscheidung die Entfernung unterstützt, können wir nicht garantieren, dass die Plattform den Inhalt oder das gemeldete Konto tatsächlich entfernt – die endgültige Entscheidung liegt bei der Plattform.

Sie können Ihren Fall vor einem nationalen Gericht bringen weiterverfolgen.
Alternativ können Sie eine Beschwerde beim Koordinator für digitale Dienste (Digital Services Coordinator, DSC) Ihres Landes einreichen. Für Plattformen mit Hauptsitz in Irland – darunter Instagram, Facebook, Pinterest, LinkedIn und TikTok – können Sie sich an Coimisiún na Meán, den irischen DSC, wenden.
Darüber hinaus können Sie unabhängigen rechtlichen Rat einholen, um mögliche weitere Schritte zu prüfen.

Sie können auf user-rights.org eine neue Beschwerde einreichen. Damit unsere Streitschlichterinnen und Streitschlichter mögliche Muster erkennen und Ihren Fall effektiv bewerten können, gehen Sie bitte wie folgt vor:

Laden Sie die neue Benachrichtigung der Plattform hoch.
Fügen Sie alle relevanten Unterlagen aus Ihrer bisherigen Beschwerde bei.
Erläutern Sie kurz, warum Sie glauben, dass dieser Fall dem vorherigen ähnlich ist.

Überprüft durch unsere juristischen Expertinnen und Experten.

Letzte Aktualisierung: November 2025.

FALL EINREICHEN

Für diese Plattformen überprüfen wir Ihren Fall: